Das Krankenhaus in Burkina Faso

Inhalt

Der Ort

Manni liegt 173 km nördlich der Stadt Fada N´Gourma, mit einem Bevölkerungsanteil von über 160.000 Menschen. Die Gesundheitsversorgung in dieser, zu den ärmsten Teilen des Landes gehörenden Gegend ist wenig ausgebaut. Mehr als 50% der Bevölkerung muss etwa 10 km zurücklegen, um gesundheitliche Erstversorgung zu erhalten, auf einen Arzt kommen 80.000 Einwohner, auf eine Hebamme mehr als 26.000, auf einen Krankenpfleger 4.400 und auf einen Apotheker 158.250 Einwohner.

Was war geplant?

  • Ein Dispensarium, bestehend aus 9 Räumen (1 Wartezimmer, 2 Behandlungszimmer, 1 Wachzimmer, 1 Verbandszimmer, 1 Raum für Injektionen, 1 Ausgaberaum für Medikamente, 1 Büro, 1 Lagerraum für Hilfsmittel)
  • Bau eines Latrinenblocks
  • Brunnenbohrung, Wasserturm und Solarpumpe
  • Solarenergiesystem für die Stromversorgung
  • Medizinisch-Technische Ausstattung und Einrichtung
  • Kauf von Medikamenten
  • Einrichtung eines Startfonds für die ersten drei Monate, der Verwaltungskosten und Gehälter umfasst.

Kinder sind unsere Zukunft

In allen Ländern der Erde sind Kinder die Zukunft. Auch in Burkina Faso ist ein Kind ein Segen, der aber auch versorgt werden will. Die Sterblichkeitsrate nach der Geburt bei Kinder liegt bei 74 von 1000, in Deutschland zum Vergleich sind es nur vier von 1000 Kindern, die die Geburt nicht überleben. Die Frauen in dieser Region tragen bis zu sechs Kinder aus, was eine Geburtenrate von 40 Prozent ausmacht, im Vergleich zu neun Prozent in Deutschland. 

Ein Segen für die Menschen

Im Herbst 2017 hatte die Herbert-Ott-Stiftung ein Gespräch mit Priester Abbé Jacob über die ärztliche Versorgung und wo diese in Burkina Faso besonders schlecht sei. Dieses Gespräch ließ die Vertreter der Stiftung den Entschluss fassen, in der Gemeinde Manni, in der Provinz Guagna, eine Gesundheits- und Geburtenstation zu bauen. 
Manni besteht aus 54 Dörfern und hat in der Region 69 000 Einwohner. In dem größeren Einzugsbereich der Diözese von Fada sind drei Ärzte für die fast 180 000 Bewohner zuständig, wobei es nun zusätzlich ein Krankenhaus und 13 Gesundheitsstationen zur Versorgung medizinischer Fälle gibt. Ein echter Segen für die vielen Kinder und Eltern in der Region, die nun auf echte medizinische Versorgung zurückgreifen können.

Ein Ort der Genesung

Das Maternité Manni ist heute ein Ort der Genesung und der Heilung für die Region. Mit der ärztlichen Versorgung ist eine grundlegende Lücke geschlossen worden, worüber die Menschen sehr dankbar sind. Trotzdem werden immer noch Gelder für Medikamente benötigt, die sich die Familien meist nicht selbst leisten können. In der Region gibt es keine Krankenversicherung, die eventuelle Kosten übernehmen könnte und so sind die Menschen verpflichtet, teils teure Medizin selbst zu bezahlen. Die Krankenschwestern in den Gesundheitsstationen haben im Gegensatz viel mehr Kompetenzen als bei uns in Europa. Sie diagnostizieren, verordnen verschreibungspflichtige Medikamente, spritzen intravenös, übernehmen demnach viele Arbeiten, die normalerweise dem Arzt vorbehalten sind. Nur wenn sie nicht weiterwissen, wenden sie sich an einen der Ärzte, und wenn man Glück hat, erreicht man ihn.

Eine weitere Erschwernis ist, dass auf die hohe Nachfrage zu wenig Medikamente geliefert werden können und so häufig schnell Engpässe im Bereich Antibiotika und Antidiabetika aufkommen können. Das Thema “Geldnot” ist allgegenwärtig, da jeder für erbrachte Leistungen im Medizinischen Bereich selbst bezahlen muss, sei es eine Behandlung bei der Krankenschwester, beim Arzt oder der Kauf von Medikamenten.

Zeitleiste

Grundsteinlegung
für das Gesundheitszentrum in Manni/ Burkina Faso. Viele Monate vergehen bis zur erfolgreichen Bohrung nach Wasser.
September 2019
Wasserturm und Solarpaneele
sind installiert, Ausstattung der Krankenstation.
Sommer 2020
Einweihung
des Hospitals.
Sommer 2020
Das erste Kind
kommt in der Entbindungsstation auf die Welt.
Februar 2021
Februar 2018
Fertigstellung
des Rohbaus.
April 2020
Wasser!
Endlich findet man Wasser.
Juni 2020
Versorgung
Versorgung des Hospitals mit Hygieneausstattung und Masken gegen Covid 19.
2. November 2020
Mitarbeiter
Im Hospital arbeiten nun zwei Krankenschwestern, eine Hebamme, zwei Sanitäter, ein Apothekenleiter, zweimal wöchentlich ein Arzt, ein Hausmeister.

Aktuelle Neuigkeiten aus der Klinik