Während wir durch die farblose und erdfarbene Gegend Burkina Faso fahren, springt uns förmlich ein Stand mit roten Tomaten ins Auge. Die knallrote Ernte einer Familie liegt auf einem Wagen und fällt als Farbtupfer in der kargen Landschaft auf. Wir bekommen beim Anblick der Tomaten Appetit, halten an und fragen den Bauern, wie viel er für sechs Tomaten bekommt. Der Familienvater will uns Tomaten schenken, obwohl er nicht zu den wohlhabenden Menschen im Land gehört.
Unglaublich: Gerade diejenigen, die wenig haben, wollen teilen und etwas abgeben. Kurzerhand zahlen wir den fünffachen Preis und genießen die leckersten Tomaten, die man sich vorstellen kann. Abbé Jacob erzählt, dass ein Teil der Tomaten zum Markt gebracht, die größte Menge allerdings von Händlern aus Ghana aufgekauft und dort zu Dosentomaten verarbeitet werden wird. In der Region Burkina Faso gibt es dafür keine Fabriken. Ein Unding, denn der Umsatz bleibt somit nicht im Land, wo es dringend gebraucht wird.