Herbert-Ott-Stiftung

Zusammen Kindern Zukunft schenken.

Der Tomaten-Mann

Die Hände voll Tomaten

Eine unserer Stationen ist Kaya, die Hauptstadt der Region Centre-Nord in der Provinz Sanmatenga liegt etwa 100 Kilometer nördlich von Ouagadougou. Auf unserem Weg über die Straßen und durch die umliegenden Dörfer sehen wir eine Unmenge an Plastikmüll. Der Müll wird hier unachtsam in die Landschaft geschmissen. Schnell drängt sich der Gedanke auf, dass die hier lebenden Menschen kein Gefühl für die Umwelt und den Naturschutz haben. In Gesprächen mit den Einwohnern und Abbé Jacob wird uns versprochen, das Thema Umweltschutz in den Unterricht an der Schule einfließen zu lassen. In Europa beschäftigen wir uns Tag ein, Tag aus mit dem Thema Klimawende. Die Menschen in Afrika kämpfen offensichtlich mit für sie unmittelbareren Gefahren. Das Schicksal des Einzelnen wiegt im Land der aufrechten Menschen immer noch mehr. Aber auch hier muss man beginnen, die Menschen für ihre Umwelt zu sensibilisieren. Bester Ort dafür ist in der Schule, bei den Kindern, die ihr neues Wissen nach Hause zu ihren Familien tragen. Ein guter Weg, um ein Bewusstsein zu entwickeln.

 

Ein selbstloses Angebot

Während wir durch die farblose und erdfarbene Gegend Burkina Faso fahren, springt uns förmlich ein Stand mit roten Tomaten ins Auge. Die knallrote Ernte einer Familie liegt auf einem Wagen und fällt als Farbtupfer in der kargen Landschaft auf. Wir bekommen beim Anblick der Tomaten Appetit, halten an und fragen den Bauern, wie viel er für sechs Tomaten bekommt. Der Familienvater will uns Tomaten schenken, obwohl er nicht zu den wohlhabenden Menschen im Land gehört. 

Unglaublich: Gerade diejenigen, die wenig haben, wollen teilen und etwas abgeben. Kurzerhand zahlen wir den fünffachen Preis und genießen die leckersten Tomaten, die man sich vorstellen kann. Abbé Jacob erzählt, dass ein Teil der Tomaten zum Markt gebracht, die größte Menge allerdings von Händlern aus Ghana aufgekauft und dort zu Dosentomaten verarbeitet werden wird. In der Region Burkina Faso gibt es dafür keine Fabriken. Ein Unding, denn der Umsatz bleibt somit nicht im Land, wo es dringend gebraucht wird.